Die prozessorientierte Homöopathie ist eine Weiterentwicklung der klassischen Homöopathie. Sie arbeitet mit einem veränderten Verständnis um Gesundheit und Krankheit und damit, wie der Entwicklung des Menschen mit Hilfe des Wesens einer Arznei eine Hilfestellung angeboten wird, die über eine ausschließlich homöopathische Begleitung hinausgehen kann.

Dabei werden die Symptome als Botschaften oder Wegweiser verstanden. Durch die Kraft des passenden Mittels kann der aufgezeigte Weg dann wirklich beschritten werden, der Mensch kann in den Prozess einer Verwandlung eintreten. Homöopathie wirkt hier als eine erlebnis- oder erkenntnisfördernde Medizin, die den Prozess der Wandlung unterstützt.

Im Verständnis der prozessorientierten Homöopathie ist die Konstitution des Menschen, seine „Anlage”, sinnbildlich gesehen, eine innere Tafelrunde, an der sich verschiedene Teilpersönlichkeiten befinden. Diese sind untereinander in Kontakt und dem Wesen zu Diensten. Bei einem behandlungsbedürftigen Menschen sind eine oder mehrere der Teilpersönlichkeiten durch nicht gegebene Entwicklungsmöglichkeiten oder durch traumatische Erlebnisse aus dem Verband ausgeschert, sie sind zusammengebrochen oder übermächtig groß geworden. Das richtig gewählte Arzneimittel kann diese Teilpersönlichkeit, ihre Kraft und Qualität, wieder zurück zur Tafelrunde bringen, wo sie dann ihren Dienst, unter der Führung des Wesenskerns, zur Verfügung stellt. Der Mensch hat hier also nicht nur ein Konstitutionsmittel, sondern sein Wesenskern wird differenzierter betrachtet.

Schön finde ich, dass in den neuen Arzneimittelprüfungen, bzw. Arzneimittelbegegnungen nicht nur das Krankheitsbild, sondern auch ein „Gesundheitsbild” der Arzneien erkannt wurde. Diese Form der Homöopathie ist stark darauf fokussiert, den Menschen mit seinem Potential zu verbinden.